Die Geschichte beginnt am Luganer See… Im Süden der Schweiz. Er hat eine Geschichte von zu vielen Nährstoffen wegen menschlichen Aktivitäten, was zu massivem Algenwachstum un schlechter Wasserqualität geführt hat – ein Prozess, der Eutrophierung genannt wird. Zum Glück gibt es Mikroben im See, die Stickstoff-Nährstoffe aus dem See entfernen. Deshalb ist es wichtig die Prozesse zu studieren, die dem vom Menschen verursachten Effekt entgegenwirken – und viele Wissenschaftler haben bereits den Luganer See studiert. Es gibt aber immer noch viele offene Fragen über den Stickstoffkreislauf im Luganer See. Wir wollen, dass reaktiver Stickstoff (Nährstoffe) zu molekularem Stickstoff umgewandelt wird. Aber welche Mikroben machen das? Und wie, wo, wann und warum? Ich bin oft zum 284 m tiefen Nordbecken des Luganer Sees gefahren um Wasserproben zu nehmen. Ich habe für verschiedene chemische Analysen Wasserproben genommen . Und ich habe 1L Wasserflaschen für DNA Extraktionen und Inkubations-Experimente gefüllt. Und wir haben Sauerstoff, Temperatur und andere Parameter gemessen. Am Ende des Tages haben wir die Proben gesammelt… und sie zur Uni Basel gebracht… wo ich die Laborarbeit und die Datenanalysen mache und die Arbeit schreibe. Ich habe Wasser filtriert um DNA zu gewinnen. Ich habe Bakterien wachsen lassen. Inkubationen dürfen keinen Sauerstoff haben und werden daher mit Helium geblubbert. Ich habe Isotope von Stickstoffverbindungen gemessen! Nach der ganzen Laborarbeit, erhalte ich eine unendliche Mange an Daten! Um meine Daten zu visualisieren und mikrobielle Prozesse zu illustrieren, mache ich viele Graphiken. Ich muss meine Daten organisieren, aber wie mein Schreibtisch ist die Datenanalyse oft durcheinander! Und sie kann kompliziert sein. Es gibt nichts besseres, als wenn ich endlich meine Daten verstehe 😉 Danach muss ich “nur” alles zusammenschreiben. Mit meinen Ergebnissen, die ich ein anderes Mal zeigen werde, kann ich viele der ursprünglichen Fragen beantworten. Und neue Fragen stellen! Am Ende werde ich hoffentlich meine Arbeit fertigstellen um den Doktortitel zu erlangen = Happy End 🙂
Wow, sehr cooler und spannender Beitrag. Tolle Fotos, die einen echten Einblick geben. Bin gespannt wie es weitergeht! Aber jetzt habe sogar ich verstanden, was du da eigentlich ständig am See machst 😉
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Schöne Idee, ich habe auch noch was dazugelernt!
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Liebe Jana,
toll, dass du deine Leser auf deine Promotionsreise mitnimmst – und dann auch noch so toll bebildert und leicht verständlich erklärt. Jetzt muss ich dich gar nicht mehr fragen, wie es mit deiner Diss. vorangeht, sondern kann es mir einfach anschauen 😉
Viel Erfolg weiterhin. Du machst das großartig!
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Interessant! Und auch ich weiß jetzt, was du in deiner Doktorarbeit genau untersuchst (und brauche die nächsten Male nicht wieder nachzufragen;-)). Gibt’s eine Möglichkeit, die Ergebnisse auch auf die Eutrophierung der Meere zu übertragen? Das scheint ja auch ein immer größeres Problem zu werden… Auf jeden Fall gerne mehr!
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Das stimmt, vor allem in manchen Küstenbereichen ist auch in Ozeanen Eutrophierung ein großes Problem (Stichwort Todeszone). Meine Ergebnisse kann man auch mit denen aus Ozeanen vergleichen, aber da die physikochemischen Bedingungen dort doch recht unterschiedlich sind und es eine andere mikrobielle Gemeinschaft und andere dominierende mikrobiologische Prozesse gibt, kann man viele Ergebnisse nicht direkt übertragen. Es ist aber immer spannend zu verstehen, wie unterschiedliche Ökosysteme funktionieren und inwiefern sie gleich bzw. unterschiedlich sind um auch deren globale Bedeutung einzuschätzen.
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Sehr schön der Doktorarbeit beim wachsen zu zusehen.
Du hast dein Thema sehr schön illustriert.
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